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Gute Aussichten: Bayerisches Baugewerbe erwartet Fortsetzung des Umsatzwachstums

Der Landesverband Bayerischer Bauinnungen zieht eine positive Konjunkturbilanz für das vergangene Jahr und erwartet für das kommende Halbjahr eine Fortsetzung des Umsatzwachstums im Bauhauptgewerbe.

„Nach mehreren von Umsatzrückgängen geprägten Jahren wird das Jahr 2011 mit einem seit langem nicht erlebten hohen Umsatzzuwachs von rund 10 % schließen. Damit steigt der Branchenumsatz in Bayern seit 2000 erstmals wieder über die 17 Mrd.-Euro-Grenze und dürfte Ende 2011 bei 17,1 Mrd. Euro liegen. Auch im kommenden Halbjahr wird die bayerische Bauwirtschaft weiter wachsen, allerdings wird der Branchenumsatz nur moderat zulegen.“ So fasste der Hauptgeschäftsführer des Landesverbands Bayerischer Bauinnungen, Andreas Demharter, heute die Aussichten für die bayerische Bauwirtschaft zusammen. Noch 2010 ging der baugewerbliche Umsatz um 1% und 2009 sogar um 5 % zurück.

Für die gute konjunkturelle Entwicklung im vergangenen Jahr waren vor allem der Wohnungs- und der Wirtschaftsbau mit einem Umsatzplus von 18 % bzw. 9 % verantwortlich. Der öffentliche Bau wuchs dagegen nur um rund 1,5 %. Das hohe Umsatzwachstum hat in 2011 wesentlich dazu beigetragen, dass die Beschäftigtenzahl auf über 127.000 angestiegen ist. Mit der Umsatzsteigerung in 2011 ist aber keine adäquate Verbesserung der Erträge der Unternehmen einhergegangen. „Eine Umfrage unter unseren Mitgliedern bestätigte, dass es den Bauunternehmen nicht gelang, Preissteigerungen, die sie bei den Material- und Personalkosten hinnehmen mussten, entsprechend in den Verkaufspreisen weiter zu geben. Nur ein Drittel der Bauunternehmen bewertete ihre Ertragslage mit „gut“, erläuterte Andreas Demharter die Situation.

Für 2012 erwartet der Verband, dass insbesondere der Wohnungsbau das Umsatzwachstum der Branche bestimmen wird. Die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe lagen im Oktober um 5 % über den Vorjahreswerten. „Die Turbulenzen an den Finanzmärkten und Inflationsängste haben im vergangenen Jahr den Wohnungsneubau nach jahrelangen Rückgängen endlich in Fahrt gebracht. Wir rechnen für das abgelaufene Jahr mit 52.000 genehmigten Wohnungen. 2010 waren dies noch 34.000. Dies ist ein starkes Zeichen dafür, dass es im Wohnungsbau weiter aufwärts geht“, so der LBB-Hauptgeschäftsführer.

Nachdem sich der Wirtschaftsbau in 2011 im Zuge des fortgesetzten konjunkturellen Aufschwunges deutlich positiver entwickelt hatte als erwartet, geht das Bayerische Baugewerbe zumindest für das 1. Halbjahr 2012 von einem weiteren Wachstum auch in diesem Segment aus.

Allein der öffentliche Bau wird 2012 im Minus liegen: Für 2012 zeigen die Frühindikatoren eine negative Perspektive: Die Mittel aus den Konjunkturprogrammen sind abgearbeitet, Finanzierungsspielräume der öffentlichen Auftraggeber für Investitionen bleiben eng. Der Umsatz im öffentlichen Bau wird deshalb leicht zurückgehen.

Andreas Demharters Fazit: „Insgesamt blicken wir optimistisch auf das vor uns liegende Halbjahr, für das wir ein leichtes Umsatzwachstum bei stabiler Beschäftigung erwarten. Die Risiken für eine weitere gedeihliche Entwicklung unserer Branche liegen in der Gesamtwirtschaft wie auch den Finanzmärkten. Viel wird auch davon abhängen, ob es vermieden werden kann, dass die notwendigen Konsolidierungen zu Lasten der Investitionen gehen, denn nur Investitionen sichern nachhaltig Wachstum und Beschäftigung in einer Volkswirtschaft.“