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„Das Wohnungsbauvolumen ist 2008 weiter gesunken. In den bayerischen Ballungsräumen wird Wohnraum im kommenden Jahr deshalb noch knapper und teurer. Wir erwarten von der Politik entschlossene Maßnahmen zur Wohnungsbauförderung“, kommentierte Helmut Hubert, Präsident der Bayerischen Baugewerbeverbände, heute die Veröffentlichung der aktuellen Baugenehmigungszahlen durch das Statistische Landesamt.

Obwohl sich die Einwohnerzahl und die Zahl der Haushalte in Bayern Jahr für Jahr weiter erhöhen, wurden im Jahr 2007 nur 44.000 Wohnungen fertig gestellt – die niedrigste Zahl seit 1949 und ein historischer Tiefstand im Wohnungsbau. „Damit ist die Talsohle aber noch nicht erreicht. Wir erwarten in diesem Jahr einen weiteren Rückgang bei den Baufertigstellungen im Wohnungsbau um etwa 5 %“, prognostizierte Hubert die Entwicklung für das laufende Jahr. Die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen ging im letzten Quartal 2007 um 10 % und in den ersten drei Quartalen dieses Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres nochmals um 5,5 % zurück. Das sind über 1.600 Wohnungen weniger. In Mittelfranken, der Oberpfalz, Schwaben und Unterfranken war der Rückgang mit einem Minus von 12 % – 16 % besonders stark. Das letzte, von großen wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägte Quartal, wird die Zahlen noch weiter nach unten drücken. Der baugewerbliche Umsatz im Wohnungsbau fiel von Januar bis September 2008 um fast 3 %.

„Wir fordern ein Bündel von Maßnahmen, um diese, für das soziale Gefüge gefährliche, Entwicklung am Wohnungsmarkt zu stoppen. Um Investitionen im selbst genutzten Wohnungsbau zu fördern, schlagen wir den Ausbau von Wohn-Riester in Form eines Optionsmodells vor, nach dem Eigenkapitalanteile wie Tilgungsleistungen für Fremdkapital noch in der gleichen Periode steuerlich abgesetzt werden können“, appellierte Hubert an die Politik. Das Modell des Baugewerbes (Anhang) sieht vor, dass die Steuerentlastungen unabhängig vom persönlichen Einkommen 40 % der Eigenkapitalanteile und Tilgungsleistungen betragen. Die Steuerschuld wird mit 3 % jährlich verzinst und spätestens nach 25 Jahren mit 30 % nachgelagert besteuert. Diese Steuerstundung bewirkt eine Entlastung junger Familien, die einen Haushalt gründen und Wohneigentum erlangen möchten. Die Steuerschuld im Alter liegt deutlich unterhalb üblicher Mietraten.

„Auch der Mietwohnungsbau muss steuerlich endlich wieder angemessen gefördert werden. Hier sollte deshalb die degressive AfA eingeführt werden. Um energetische Anforderungen angemessen zu berücksichtigen, sollte die AfA in den ersten acht Jahren 8 % betragen, wenn der höchstzulässige Energieverbrauch um 30 % unterschritten wird“, so Hubert weiter.

Für den Bereich der energetischen Gebäudesanierung schlug Hubert vor, eine Energiesparprämie in Höhe von 25 Prozent von maximal 20.000 Euro nachgewiesenen Investitionskosten einzuführen.

„Wir sind davon überzeugt, dass mit diesem Maßnahmenbündel der Wohnungsbau wieder attraktiv wird“, erklärte Präsident Hubert abschließend.