„Die Vorschläge des Bundesarbeitsministeriums zu einer Reduzierung des Feinstaubgrenzwertes an Arbeitsplätzen auf ein Zehntel des bisherigen Grenzwertes führen für die Bauwirtschaft in die falsche Richtung und sind schlicht unrealisierbar. Schon die Einhaltung des bisherigen Grenzwertes für den Feinstaub stellt viele Betriebe vor große Probleme. Wir appellieren an die Bayerische Staatsregierung, sich in der Diskussion hierüber für vernünftige und praxisgerechte Lösungen auf den Baustellen einzusetzen.“ Dies machte der Hauptgeschäftsführer des Landesverbands Bayerischer Bauinnungen, Andreas Demharter deutlich.
In der Diskussion ist, den sog. MAK-Wert (Maximale Arbeitsplatzkonzentration) von 3 mg/m3 auf 0,3 mg/m3 zu reduzieren. „Dieser Wert mag in den staubfreien Produktionshallen der Industrie erreichbar sein. Für die Bauwirtschaft, das sagt schon der gesunde Menschenverstand, ist dieser Wert Utopie. Es sei denn, wir verzichten komplett auf jegliche Bautätigkeit. Alternativ müssten unsere Mitarbeiter den ganzen Tag mit Atemschutzmasken auf den Baustellen arbeiten, wobei letzteres verboten ist“, so Demharter.
Das Bayerische Baugewerbe hält auch die Vorstellung, sämtliche Betriebe sollten anhand von individuellen Messungen auf ihren Baustellen Maßnahmenpläne vorlegen, angesichts der Betriebsstruktur für absurd. Demharter forderte, vor weiteren Diskussionen zur Verschärfung des Feinstaubgrenzwertes an Arbeitsplätzen deren Machbarkeit zu prüfen: „Wir schließen uns den Forderungen unseres Spitzenverbandes ZDB nach einer technischen Machbarkeitsstudie für die Praxis an, in der zwingend alle Wirtschaftszweige mit allen Arbeiten und Tätigkeiten erfasst sind. Neben den Interessen der Großindustrie müssen dabei die Tätigkeiten und Bedingungen für die mittleren und kleinen Handwerksbetriebe gleichberechtigt berücksichtigt werden.“