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Anhaltende Ausbildungsanstrengungen im Baugewerbe: Rückgang im Wohnungsbau aber spürbar

„Der Rückgang im Wohnungsbau wirkt sich auch auf die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze im Baugewerbe aus. Trotzdem unternimmt das Bayerische Baugewerbe auch in diesem Jahr große Anstrengungen bei der Ausbildung junger Menschen. Dies macht die gestiegene Zahl der Ausbildungsplätze in der Bauwirtschaft deutlich.“ Dies erklärte heute der Präsident der Bayerischen Baugewerbeverbände Helmut Hubert bei der Vorstellung der aktuellen Ausbildungszahlen.

Nach einem starken Anstieg der Ausbildungsverhältnisse im Herbst 2006 blieb es im Herbst 2007 in etwa beim Vorjahresniveau. Während die Neuzugänge in den klassischen bauhandwerklichen Berufen im Ausbildungsjahr 2007/2008 leicht um 2,8% sanken, stieg die Zahl der Ausbildungsplätze in den Berufen Hoch-, Aus- und Tiefbaufacharbeiter und der kaufmännische Lehrverträge an. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Auszubildenden im bayerischen Baugewerbe um 3,4%.

Helmut Hubert zu dieser Entwicklung: „Ein stärkerer Anstieg der Ausbildungsverhältnisse konnte auch nicht erwartet werden, nachdem das Auftragsvolumen für die kleinen und mittelständischen Bauunternehmen, die das Gros der Ausbildungsplätze stellen, insbesondere im Wohnungsbau im vergangenen Jahr stark rückläufig war und auch in diesem Jahr keine Besserung zu erwarten ist.“

Von den bei den Sozialkassen des Baugewerbes SOKA-BAU zum 31. Dezember 2007 gemeldeten 38.665 Auszubildenden in Deutschland haben 8.116 ihren Ausbildungsplatz in Bayern. Dieser Anteil von 21 % an allen Bau-Ausbildungsplätzen liegt weiterhin deutlich über dem Bevölkerungsanteil Bayerns, der bei ca. 15 % liegt. Das mittelständisch geprägte Baugewerbe trägt die Hauptlast der Ausbildung: Drei von vier Lehrlingen erlernen ihr Handwerk in einem der baugewerblichen Unternehmen. Diese Zahlen machten einmal mehr deutlich, dass der Mittelstand seine Verantwortung für Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland wahrnehme, so Hubert. Eine solide Ausbildung am Bau sei eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Berufslaufbahn. Während derzeit immer noch 25 % aller Personen ohne Ausbildung arbeitslos sind, liegt die Arbeitslosenquote für Personen mit einer Ausbildung bei ca. 10 %. Bei noch weitergehender Qualifizierung geht sie auf ca. 3 % zurück.

Hubert erinnerte aber auch daran, dass die Lehrstellenbewerber zum Teil den Anforderungen der modernen Bauwirtschaft nicht genügten. “Es kann nicht sein, dass der Staat Ausbildungsbeihilfen für schwer vermittelbare Jugendliche bezahlt und gleichzeitig die jungen Leute nicht ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet.”